Arbeitskreis Gegenargumente
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Donnerstag, 18. Dezember 2025, 19:30 Uhr

Kriegsbereitschaft – wie geht das?

„Bringt die Bundesregierung die Aufrüstung auch wirklich effizient voran?“ – „Werden die staatlichen Gelder richtig investiert oder kaufen wir die falschen Waffen gegen Putin?“ – „Ist Verteidigungsminister Pistorius überhaupt noch der richtige Mann, um mit dem mangelhaften Beschaffungswesen der Bundeswehr endlich aufzuräumen?“ – „Wurde die betroffene Jugend auch genug in den demokratischen Entscheidungsprozess zur Wehrreform eingebunden? Oder wurde mal wieder nur über deren Köpfe hinweg entschieden?“

Eine Öffentlichkeit, die so über die Kriegsertüchtigung der Republik debattiert, hat den „Mentalitätswechsel“ vollzogen, den die Politik als nötig beschwört. Denn sie unterstellt die Sache, um die es geht: die Notwendigkeit zur Vorbereitung eines konventionellen Landkriegs gegen Russland. Und keiner fragt überhaupt mehr danach, warum diese Perspektive eigentlich so unausweichlich ist. Diese Öffentlichkeit hat es stattdessen mit der Schuldfrage – natürlich gleich in Form der Antwort: Der Russe ist es, der uns nicht in Freiheit leben lassen will, die ein so hohes Gut ist, dass sie jedes persönliche Opfer wert ist. Alternative? Keine. Kriegspropaganda, gerade wenn sie persönlich wird, war eben noch nie die Aufforderung zu einer Abwägung, sondern stets die öffentlich breitgetretene Ankündigung, dass der Staat für die Opferbereitschaft seines Volkes sorgt, die er für nötig hält.

Eine solche Öffentlichkeit und ihr Staat brauchen darum auch und betreiben keine Beschönigung: Mit Verweisen auf die Brutalität und Opferträchtigkeit von Krieg sind sie nicht zu kritisieren, im Gegenteil: Darüber, dass Krieg und Soldatendienst ernste und tödliche Angelegenheiten sind, sind Öffentlichkeit und Politik einig, beide werben ja dafür, dass man sich an die Aussicht zu gewöhnen hat, dass genau so etwas „spätestens zum Ende des Jahrzehnts“ ins Haus steht.

Darüber wollen wir diskutieren: Mit welchen Zumutungen an den Verstand wird aus einem fremden Staat ein persönlicher Feind? Wie hat sich jeder einzelne auf die staatliche Kriegsvorbereitung einzustellen? Was macht die demokratische Kritik an der Aufrüstung für die Herstellung von Kriegsbereitschaft so produktiv?

Ort
: EineWeltHaus München, Schwanthalerstraße 80,
Werkstatt (rechts neben der Bibliothek)
U-Bahn Haltestelle Theresienwiese (U4/U5)

Lesetipp:

Der deutsche Militarismus in der Zeitenwende

Kriegsbereitschaft heute

(vorab aus dem GegenStandpunkt 4-25, der am 19.12.2025 erscheint)

Seit dem Amtsantritt von Trump sorgen dessen machtvolle Initiativen, den Ukraine-Krieg zu beenden und einen Waffenstillstand zu verfügen, für Alarmstimmung in Deutschland: Es droht ein Frieden, der an „uns“ vorbei verhandelt wird. Die politisch Verantwortlichen hierzulande lassen keinen Zweifel daran, dass ein möglicher Friedensdeal, der für Russland erträglich ist, für sie unerträglich ist, sie sich also von den Verhandlungen umso mehr herausgefordert fühlen, ihre Feindschaft voranzutreiben und dafür zu einer eigenständigen, abschreckungsfähigen Militärmacht aufzusteigen.


Interviews, Vorträge etc.:

Die Wohnungsfrage im Kapitalismus (kk-gruppe Berlin)
Das Elend des gewerkschaftlichen „Kampfs um Arbeitsplätze“ (Sozialistische Gruppe)

Interviews im Podcast 99 ZU EINS:
-
Trumps Zollkrieg
- Kritik der Soziologie
- Gazakrieg, Völkerrecht, Völkermord
- mehr bei 99 ZU EINS


Weitere aktuelle Lesetipps:

Abweichende Meinungen zum Israel-Gaza-Krieg

Abweichende Meinungen zum Krieg in der Ukraine


Zuletzt geändert: Thursday, 04-Dec-2025 14:16:36 CET
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